„Der Wunsch ein Tier zu halten, entspringt einem uralten Grundmotiv: der Sehnsucht des Kulturmenschen nach dem verlorenen Paradies.“
Konrad Lorenz
Wer jemals einen Hund in sein Leben und sein Herz eingeladen hat, der weiß, welche Spuren dieser dort hinterlässt. Dieses Lebewesen, das sich uns mit Leib und Seele sprichwörtlich zu Füßen legt und vom ersten bis zum letzten Tag sein Leben vollständig in unsere Hände gibt. Das sich mit uns verbünden und sich an uns orientieren möchte. Dessen „Ein und Alles“ wir sind. Der „beste Freund des Menschen“, unser Begleiter im Alltag. Aber auch eine eigene Persönlichkeit, die uns durchaus vor Herausforderungen stellen kann.
Es ist schon eine ganz besondere Beziehung, auf die wir uns da einlassen.
Nur ein Hund?
Ein Hund ist längst nicht mehr „nur ein Hund“. In vielen Fällen ist er ein vollwertiges Familienmitglied, Lebensmittelpunkt, Spielkamerad, Sportsfreund, Arbeitskollege, Therapeut, Spiegel, Projektionsfläche…
Die Beziehung zu unseren Hunden ist bedeutsam, die Rolle der Hunde in unseren Familien- und Gesellschaftssystemen wesentlich. Wie in jeder bedeutsamen Beziehung geht es auch in dieser um Gefühle, um Bedürfnisse und Interessen der Beziehungspartner – die es sich, nicht nur dann, wenn es Probleme gibt, durchaus näher zu betrachten lohnt.
Vermittlung zwischen den Welten
Wie jede andere Beziehung auch, ist die zu unserem Hund nicht immer einfach. Manchmal ist unser Zusammenleben ein ganz schöner Spagat für alle Beteiligten.
Auf der einen Seite unser Hund mit dem „instinktiven“ Drang, seine tierischen Bedürfnisse zu befriedigen. Und auf der anderen Seite wir, in unserer zivilisierten Welt, mit unserem durchgetakteten Alltag, mit den Ansprüchen, die wir an uns selbst haben oder die von außen an uns gestellt werden – und an unseren Hund.
Hier beginnt unser Dilemma: Zum einen wünschen wir uns einen glücklichen, artgerecht und ursprünglich gehaltenen Hund, zum anderen müssen wir ihn in unser Lebensumfeld „einpassen“ und ihn gegebenenfalls vor den Gefahren unserer Zivilisation und die Zivilisation vor ihm beschützen.
Das daraus entstehende Gefühl, dem „Tier nicht gerecht zu werden“ belastet viele Hundebesitzer. Hinzu kommt eine sich stetig weiterentwickelnde Wissenschaft um Hundehaltung, -erziehung, -ernährung und mehr, mit einer Vielzahl von Meinungen und Ansichten (die einem als Hundebesitzer auch gerne einmal ungefragt kundgetan werden). Mit dem Anspruch an sich selbst, ein liebe- und verantwortungsvoller Hundehalter zu sein, kann man allein damit, seinen eigenen Weg in diesem Dschungel zu finden, überfordert sein.
In guten und in schlechten Zeiten
Darüber hinaus kann es Umstände im eigenen Leben oder dem des Hundes geben, die so nicht planbar waren und die einer Auseinandersetzung und gegebenfalls Veränderung bedürfen. Und auch hier gilt: wie in jeder bedeutsamen Beziehung haben die schönen Seiten auch eine Kehrseite. Und so stehen der Liebe und der Verbundenheit Gefühle wie beispielsweise Schmerz und Schuld gegenüber.
Lesen Sie unter „Unser Angebot“, wie wir Sie unterstützen können, wenn Sie im Zusammenleben mit Ihrem Hund an Grenzen oder Schwierigkeiten stossen.